Perry Rhodan 150 - Die Spezialisten der USO von K. H. Scheer
- Mario Staas
- 24. Feb. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Neuer Zyklus. Fast schon Tradition: Erstes Heft übernimmt Karl Herbert. Da weiss man schon, was einen erwartet: RUMMS dahinter. Die Erwartung wird nicht enttäuscht, es geht zackig los mit Lemy Danger und Melbar Kasom.
Und selbstverständlich wieder seitenlanges Lobgehudel auf die Terraner, die ja ach so edel und allem überlegen und und und sind. GÄHN. Das ist repetiv und zudem einfach zu viel des Guten.
Die Einführung neuer Charaktere gelingt hevorragend, alles super, aber man darf nicht allzusehr nachdenken. Die Ertruser kaufe ich als gentechnisch veränderte Kolonisten noch ab, Siganesen weniger, denn eine derartige Schrumpfung innerhalb weniger Jahrhunderte und dazu auf fast stabilem Level? Aber gut, lass ich durchgehen, Hyperstrahlung halt.
Wo es aber etwas hakt: 22cm ca ist der gute Lemy groß. Im Heft liest es sich, als seien es gerade Mal 2 Millimeter. Eine Figur von 22cm übersieht man eher nicht wenn man einen Gang langgeht, ebenso wenig dürfte ihn der entstehende Wirbel hinter einem Menschen fast umwerfen, wie im Heft beschrieben. Da wurde also derart maßlos übertrieben, dass man besser nicht nachdenkt. Dann macht es auch wieder Spaß.
Auch bei Kasom wurde derart übertrieben, dass es kracht. Rinderviertelchen... Wer je ein Viertel Rind gesehen hat, weiß: Das ist derart viel Fleisch, das passt in einen Mann nicht rein. Auch nicht bei ca 2,50 Meter Größe. Aber, wie gesagt, Auftaktband von Scheer, da muss es krachen. Dazu wird dann natürlich auch alles extremst überzeichnet.
Wie man Ertruser bei einem 34fachem an Kalorienbedarf gegenüber einem normalen Menschen als Agent nutzen kann erschliesst sich mir dann eher nicht, die Versorgung dürfte extremste Probleme verursachen, nicht nur so winzige, wie bei Scheer beschrieben.
Hat sich dennoch so durchgesetzt und wurde von den anderen Autoren übernommen und hat sich bis heute – wohl aus nostalgischen Gründen – so gehalten. Drücken wir also 2 Augen zu und lassen das alles durchgehen.
Was ist sonst neu? 240 Jahre Zeitsprung, Atlan leitet die USO, den Geheimdienst der Galaxis schlechthin. Perry ist jetzt Herr über Terra UND Arkon.
ES, vormals exzentrisch, wird zickig und flieht vor einer nicht benannten Gefahr. Aus die Maus mit Zellduschen für Perry und seine Clique. Gut, dass es jetzt 25 Zellaktivatoren gibt, die jedem gehören, der sie findet. Was beim ersten Melbar und Lemy sind.
Dass Herr Danger auf den ZA verzichtet erscheint logisch, das Ei wäre zu groß für ihn im praktischen Alltag. Kasom hingegen könnte es jederzeit behalten und, sind wir ehrlich, in der Realität würde dies wohl auch genau so passieren. Aber Spezialisten der USO sind ja Terraner bzw deren Abkömmlinge und die sind ja immer alle edel und gut, ergo wird das Ei an den Chef, Atlan, gegeben.
Klingt bis hierher negativ? Wie ein Verriss? Nö, ist es nicht. Es hat Spaß gemacht, das Heft nochmals zu lesen, es war solide und ein guter Auftakt zu einem neuen Handlungsbogen. Und auch wenn heute sowas nicht mehr funktionieren kann, hat es seinen Charme. Dies Heft steht stellvertretend für die liebevolle Naivität der frühen Serie. Als ich es mit ca 10 Jahren das erste Mal las, war es atemberaubend, heute eher amüsant naiv und überzeichnet. Das Titelbild übrigens gehört meiner Meinung nach zu Brucks Meisterwerken.
Bild © Pabel-Moewig Verlag KG

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