Zyklusfazit "Die Posbis"
Puh.. Den Zyklus zu bewerten ist etwas schwierig.
Man muss im Hinterkopf behalten, dass es zu diesem Zeitpunkt noch keine echte Zykluseinteilungen gab. Lediglich hatte sich bereits etabliert, dass es alle 50 Hefte eine Art Reset gab und laufende Handlungsbögen beendet wurden.
Da wundert es dann auch nicht, dass hier im Grunde 3 große Handlungsbögen nacheinander abgearbeitet werden, die inhaltlich nicht unbedingt allzu viel miteinander zu tun haben.
Der Auftakt war gelungen, die Akonen recht interessant. Terra hat endlich Linearantrieb. Mit Heft 104 gab es dann ein absolutes Highlight, der Roman zählt auch heute noch zu Recht zu den besten der Serie.
Ab Heft 108 gab es dann den zweiten Handlungsabschnitt, den ich auch heute noch eher ambivalent betrachten muss. Liquitiv und Abteilung III nebst Antis war soweit ok und einigermaßen spannend, Thomas Cardif hingehen für mich nicht. Erstmal ist seine ganze Motivation für seinen Hass ursprünglich nicht nachvollziehbar, jedoch nachträglich hingebogen durch die Gedächtnislöschung neuer Hass – gut, den letzteren kann ich wieder verstehen. Völlig unsinnig wird es allerdings, als Cardif in Rhodans Rolle schlüpft. Dass selbst Perrys älteste Freunde nichts ahnen, ist einfach zu naiv. Völlig blödsinnig jedoch handeln diese Freunde, als sie Cardif/Rhodan nach seinen Ausrastern und der zunehmenden körperlichen wie geistigen Entartung weiterhin mit Entscheidungsvollmachten betraut lassen. Das war einfach zu blödsinnig geschildert. Gottseidank hatte der Abschnitt dann auch mit Band 117 ein Ende. Dass man Cardif insgesamt so lieblos und eindimensional geschildert hat seit seinem ersten Auftritt ärgert mich bis heute. Was hätte man alles aus ihm machen können, als Antagonist wäre er durchaus länger tragbar gewesen, aber eben nicht SO wie hier geschildert.
Der dritte Abschnitt ab Heft 118 (mit Einflechtungen um die Antis und Akonen) gibt dem im Nachhinein deklarierten Zyklus dann seinen Namen: Die Posbis.
Und hier wurde es dann durchaus interessant, auch was den viel zitierten Sense of Wonder betrifft. Mechanica und das Erbe der Echsen, die Laurins, alles sehr geheimnisvoll. Schade, dass man das Speckmoos nicht weiter genutzt hat, um Nahrungsprobleme in der Galaxis zu lösen. Sei es drum, gibt’s halt nicht.
Die Laurins, Anfangs übermächtig da außer Unsichtbarkeit auch noch andere Fähigkeiten besitzend, verlieren alle dieser speziellen Möglichkeiten bis Zyklusende, ohne weitere Erklärungen. Wieder etwas, was mich ärgert.
Natürlich gab es auch massig Raumschlachten, viele zerstörte Planeten und am Ende das Happy End, welches uns Leser die Posbis als beste Freunde der Menschheit bescheren.
Trotz aller kleinen Ärgernisse solide 50 Hefte, qualitativ eine Steigerung gegenüber dem Abschnitt 50-99.
Positiv ebenso, dass endlich mehr auf Widersprüche insbesondere innerhalb des einzelnen Heftes geachtet wurde. Hier konnte ich nur sehr wenige Ausrutscher beobachten.
Ein Wermutstropfen bleibt, wie meist am Ende eines Handlungsabschnitts: Man muss sich von einigen interessanten Personen trennen. Meech Hannigan, van Moders..
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