Perry Rhodan - Zyklusfazit Heft 50-99
Die Hefte 50 bis 99 sind im Gesamtrückblick etwas sehr spezielles. Und es fällt mir schwer, sie wirklich zu mögen. Als Gesamtheit zumindest.
Positiv: Herausragende Einzelhefte, Band 50, 74, 92 und 99
Negativ: Wo soll ich anfangen?
Ja, der Heftinhalt hat sich im Vergleich zu den Anfangsheften verändert. Gerade die ersten 20 Hefte waren absolute Simpel-SF, inhaltlich wie sprachlich, und gekennzeichnet von einem „Ach wir schreiben einfach Mal drauf los“. Das war hier anders, die Hefte waren inhaltlich komplexer, ein wenig, und man folgte ganz grob einem Plan. Was mir persönlich aufstieß und immer aufstoßen wird: Rhodan, angeblich DER moralische Obersaubermann, reagiert Terra mit klaren Kennzeichen des Faschismus. Nur unterschwellige, aber dennoch uncool. Zumindest, wenn man ihn als kosmisch reifen Menschen präsentieren will. Und nein, die Ausrede, dass es ja die 60er Jahre waren, da war so was halt normal, kann ich nicht gelten lassen. Andere Romane aus der Zeit sind da wesentlich weiter. Zudem wird es echt nervig, wenn die Terraner in nahezu jedem Heft als allen anderen Rassen der Galaxis grundsätzlich in jeder Hinsicht extrem überlegen dargestellt werden, bzw. dies in jedem Heft mehrfach deutlichst exakt so gesagt wird. Sie sind nur deswegen nicht stark genug gegen Springer und so, da sie noch nicht genug Zeit hatten, Massen an Schiffen zu bauen. Ahja.
Lässt man dies Beiseite, verbleiben mehrere Handlungsebenen, die thematisch grob auf die Druuf abgestimmt waren, mit Nebengegner Robotregent. Konnte man den Robozausel noch mit einem Kniff beseitigen, merkte man besonders bei den Druuf, dass die Idee der unterschiedlichen Zeitabläufe zwar faszinierend, aber auch schwer umsetzbar war. Ergo drehte man es so, dass die Überlappungen mit unserem Universum doch alle natürlichen Ursprungs waren, nur künstlich stabilisiert. Warum die Druuf nun unbedingt ihren Zeitablauf dem unseren anpassen wollten, wird wohl immer ein Rätsel bleiben.
Und dieser Zyklus brachte uns Cardif. Rhodans Sohn. Anfangs noch glaubwürdig, steigerte man seinen Vaterhass auf solche Weise, dass es wie eine billigste Schmierenkomödie wirkte.
Klingt jetzt alles hart und so, als würde ich den Zyklus nicht mögen. Nun, da ja auch andere hier mitlesen, nochmal zur Erinnerung: Ich schreibe meine eigenen Gedanken nieder, ungefiltert, nicht als faire Kritik, sondern als Lesetagebuch. Dementsprechend schreibe ich, was mich bewegt hat, und das ist Naturgemäß meistens das Negative. Ist halt so.
Ich habe jetzt vom 04.12 bis 22.12.2018 für 50 Hefte gebraucht – Wahnsinn. Ob ich einen solchen Marathon nochmal schaffe, wage ich zu bezweifeln. Es war stressig auf Arbeit, da brauchte ich diesen Ausgleich durch´s Lesen. Und diese Lesespeed sagt auch aus: SO schlimm, wie es sich oben liest, waren die Romane dann auch nicht. Alles in Allem ein solider Zyklus, im Gesamtbild der Serie zwar einer der schwächsten, dennoch keine Zeitverschwendung oder gar ein Ärgernis.