Zwischenfazit Atlan Jugendabenteuer
Atlans Jungend oder wie wurde aus dem alten Zausel der knochenharte Typ von „heute“ (Band 50 PR). Es fängt recht launisch auf einem Hinterwälderplaneten an, Atlan und Fartuloon in relativ sicheren Verhältnissen. Atlan natürlich hier schon ein halber Schwerenöter mit seiner Jugendliebe. Und recht schnell sind wir mitten in der Handlung – der blinde Sofgart hat Atlans Spur aufgenommen. Recht unspäktakuläre Romane, ein nettes ruhiges „vorglühen“. Dann Band 100 der Atlan-Serie – ein Hammer. Atlan stellt sich der Ark Summia und erhält seinen Extrasinn. Spannend, flüssig geschrieben, Action, Charakterzeichnung – Wahnsinn einfach.
Leider fängt hier bereits mein innerer Meckerhannes an, rumzuspinnen. In den Folgeheften nämlich meldet sich der Extrasinn nur selten und Atlan handelt zudem völlig Plan- und Kopflos. Zumindest nie wie ein Absolvent einer Eliteausbildung. Überdies ermüdet die Jagd nach seiner Jugendliebe und die darauffolgenden Piratenabenteuer etwas. Warum? Weil irgendwo zwar ein roter Faden – Atlan will seinen Onkel stürzen, den Brudermörder und damit Mörder Atlan´s Vater – da ist, dieser aber an keiner Stelle irgendwo ein Geheimnis darstellt. Es fehlt irgendwo der übermächtige Gegner und seie Aura des Rätselhaften. Damit plätschert die Handlung dann auch entsprechend etwas vor sich hin und man hat ein wenig den Eindruck, Atlan wird nur extern induziert durch die Handlung der Hefte getrieben. Dies ist allerdings auf recht hohem Niveau geschehend.
Stilistisch gesehen sind die Hefte ordentlich. Da hier auch nicht so sehr der „Zyklusdruck“ der normalen Perrys herrscht und man das Endergebnis, nämlich Atlan als Kristallprinz auf der Erde, kennt, hat man mehr Zeit, die Protagonisten zu entwickeln. Gelegentlich (Auch wenn ich es gerne öfters sähe) darf man bei den wichtigen Personen etwas zu ihren Motiven und ihrer Denkweise lesen. Schön, das macht die Handlung nachvollziehbarer.
Abschliessend kann ich die ersten 15 Jugendabenteuer für mich mit dem Fazit schliessen: Langeweile auf recht hohem und unterhaltsamen Niveau. Kann man auch nach 30, 40 Jahren noch lesen mit Spaß daran.